Perspektiven

 

Die wirtschaftlich bedeutsamen Schälschäden hängen nicht nur von der Bestandsgröße ab, sondern vielmehr von der tageszeitlichen Nahrungsverfügbarkeit. Ruhige Rückzugsräume und eine störungsarme Bejagung sind daher wichtiger Teil eines funktionierenden, problemorientierten Rotwildmanagements. Rotwild läßt sich in Bezug auf seine Bestandsgröße und räumliche Verteilung relativ leicht lenken, jedoch weder auf Teilgebiete begrenzen, noch kleinräumig nachhaltig bewirtschaften. Angesichts der stark zunehmenden Inanspruchnahme des (Rotwild-) Lebensraums durch den Menschen wird der langfristige Erhalt des Rothirsches in Schleswig-Holstein wesentlich von zielorientierten, vorausschauenden Konzepten zum Umgang mit der Art abhängen.

Rotwild wird nie völlig konfliktfrei in die Landschaft zu integrieren sein. Eine gute und umfassende Datengrundlage zu Population, Lebensraum und Genetik ermöglicht es aber konsensfähige Wege für das Rotwild zwischen den einzelnen Landnutzungsinteressen zu finden und so neue Perspektiven für das Rotwild in einem zunehmend enger werdenden Lebensraum zu entwickeln.